Wende im Streit um den Erhalt von Kernspintomographie Anlagen
24 April 2009
Auf die Europäische Kommission wurde weiter Druck ausgeübt, ihre
Direktive über physikalische Einwirkungen (EMF) zu verändern, welche,
falls in nationale Gesetzgebung übernommen, die Benutzung von
Kernspinthomographie Anlagen in Krankenhäusern und Forschungszentren
europaweit drastisch einschränken würde.
Sowohl der Internationale Ausschuss über nichtionisierende Strahlung
(ICNIRP) als auch das Europäische Parlament haben Aufrufe zur
Veränderung der Gesetzgebung unterstützt, im Fall des ICNIRP durch die
Publizierung neuer, weniger einschränkender Richtlinien über
Expositionsgrenzen statisch-magnetischer Felder am Arbeitsplatz, während
das Europäische Parlament an die Kommission appellierte, die Benutzung
von Kernspintomographen komplett von der Direktive freizustellen.
Während keine der beiden Initiativen bindende Wirkung auf die
Kommission hat, so konnten die MRI Alliance, ein Verband, der sich in
Europa momentan dafür einsetzt, dass MRT Technologie nicht durch
unbeholfene Europäische Gesetzesgebung still gelegt wird, und eine
weitläufige Gruppe an professionellen Organen, darunter das Institute of
Physics (IOP), etwas aufatmen, da eine Kehrtwende in Sicht scheint.
Die EMF Direktive, von der EU 2004 übernommen, deren Inkrafttretung
in nationalen Gesetzesbüchern 2012 vorgesehen ist, enthält die
Limitierung der Belastung durch elektro-magnetischer Strahlung am
Arbeitsplatz. Die Inkrafttretung der Direktive war ursprünglich 2008
vorgesehen, wurde aber auf Druck der MRT Gemeinschaft verschoben.
Die Europäische Kommission basierte ihre Direktive auf vorhergehende
Richtlinien des ICNIRP, jedoch handelte es sich dabei um vorsichtige
Richtlinien, die viele Annahmen und Sicherheitsfaktoren beinhalten. Der
ICNIRP hat nun seine Befunde revidiert, mit nachprüfbaren Forschungen in
Einklang gebracht und folgerte, dass in kontrollierten Bereichen,
einschliesslich Krankenhäusern und Forschungsanlagen, der Grenzwert für
statisch-magnetische Felder höher sein sollte.
Gleichzeitig, am 1 April 2009, appelierte das Europäische Parlament
an die Europäische Kommission, Kernspintomographen freizustelle, um die
sichere Verabschiedung der Direktive zu garantieren, die, als Ganzes
betrachtet, erstrebenswert sein mag um eine grosse Anzahl an
Arbeitnehmern in den Industrien zu schützen, wo eine Bestrahlung durch
elektro-magnetische Felder gefährlich sein könnte.
Dr Stephen Keevil vom King’s College London und Autor des 2008
erschienenen IOP Berichts MRI and the Physical Agents (EMF) Directive,
sagte, „Es gibt noch immer einiges zu erreichen, aber die Initiativen
von ICNIRP als auch des Euopäischen Parlaments sind sehr willkommen. Die
Kommission muss nun Acht geben.“
Es gibt rund 500 Kernspintomographen in den Krankenhäusern des
Vereinigten Königreichs, die jedes Jahr von weit über einer Million
Patienten genutzt werden. Gewöhnlich werden Kernspintomographen zur
Diagnose und Überprüfung von Krebsbehandlungen, und zur
Schadensbegutachtung bei Schlaganfällen und Herzinfarkten verwendet. MRT
spielt auch bei klinischen Vorschungen zu Krankheiten wie Multiple
Sklerose eine entscheidende Rolle.
Bookmark this page