Europäische Arzneimittelhersteller führend im "Access to Medicine" Index'

14 July 2010

Europäische Pharmaunternehmen schlagen ihre Gegenspieler aus den USA aus dem Feld, wenn es darum geht, Medikamente für Menschen in Entwicklungsländern zugänglich zu machen, doch der Vorsprung wird kleiner, wie die heute veröffentlichte zweite Ausgabe des Access to Medicine Index zeigt.

Verglichen mit 2008, als der Index zum ersten Mal veröffentlicht wurde, liessen die Pharmaunternehmen nun grössere Einblicke in ihre Strategien und Vorgehensweisen zu, so Wissenschaftler in einem Hintergrundbericht zu dem neuen Index. So stieg nach Ermittlung der Wissenschaftler im Vergleich mit dem letzten Index zwar die Zahl der Brancheninitiativen, doch sehen sie noch weiteren Raum für Verbesserungen.

"Der Index von 2010 weist auf wichtige Fortschritte hin, selbst wenn das nur daran liegt, dass die Unternehmen nun weit eher zur Preisgabe von Informationen bereit sind. Aus dem diesjährigen Index lassen sich grosse Verbesserungen ablesen, besonders in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie gerechtere Preisverteilung. Gleichzeitig zeigt er, dass die gesamte Branche noch einen langen Weg vor sich hat", so Wim Leereveld, der Begründer des Index.

"Der unabhängige Access to Medicines Index bewertet die Leistung einzelner Pharmaunternehmen im Hinblick auf die Förderung eines allgemeinen Zugangs zu lebenswichtigen Medikamenten und ist somit ein wichtiges Instrument zur Leistungsverbesserung", erklärte Dr. Carissa Etienne, Assistant Director-General der World Health Organization (WHO).

Der Access to Medicine Index klassifiziert 20 der weltgrössten Pharmaunternehmen im Hinblick auf ihre Bemühungen, die Herstellung und Verteilung von Medikamenten für Menschen in Entwicklungsländern sicherzustellen. Der Index fördert die Wettbewerbsbereitschaft der Arzneimittelhersteller und bietet nicht nur Investoren eine Möglichkeit, die Unternehmen hinsichtlich ihrer sozialen Verantwortung zu vergleichen.

Der Access to Medicine Index 2010 identifiziert GlaxoSmithKline (GB) als derzeitigen Branchenführer, im Hinblick darauf, Medikamente und Impfstoffe allgemein zugänglicher zu machen. Dicht auf den Fersen folgen Merck & Co. (USA), Novartis (Schweiz), Gilead Sciences (USA) und Sanofi-Aventis (Frankreich).

Sechs der zehn am besten bewerteten Forschungsunternehmen des diesjährigen Index stammen aus Europa, während vier weitere ihren Hauptsitz in den USA haben. Vor zwei Jahren waren noch sieben europäische Unternehmen unter den Top-Ten.

Im Vergleich zu 2008 umfasst der Index 2010 auch mehr Spezifikationen für eine tatsächliche Umsetzung von Plänen der Unternehmen, nicht mehr nur die Vorhaben an sich.

Darüber hinaus wurde Generika-Herstellern ein anderes, separates Ranking zugeteilt, das ihre besondere Rolle auf dem Markt besser widerspiegelt. Ranbaxy Laboratories (Indien) und Cipla (Indien) liegen auf den Spitzenplätzen im Ranking der Generika-Hersteller.

To top