Speiseröhrenkrebs mit besserer Prognose
25 May 2011
Das Adenokarzinom der Speiseröhre tritt in den letzten Jahren
immer häufiger auf. Neue Therapieverfahren verbessern aber gleichzeitig
die Prognose für die Patienten. Die Arbeitsgruppe um Angelika Behrens
stellt im aktuellen Heft des Deutschen Ärzteblatts (Dtsch Arztebl Int
2011; 108[18]: 313–9) Innovationen in Diagnostik und Therapie vor.
Für die Krebsentstehung ist vor allem der saure Reflux von
Magensäure mit dem Leitsymptom Sodbrennen verantwortlich.
Risikofaktoren sind außerdem männliches Geschlecht, Übergewicht und
eine Häufung der Krankheit in der Familie.
Inzwischen kann man das Adenokarzinom (Barrett-Karzinom)
frühzeitig entdecken und behandeln. Wesentliche Voraussetzung für
diesen Wandel waren die Einführung der hochauflösenden
Videoendoskopie und der Endosonographie. Für lokal begrenzte Tumoren
eignet sich die Abtragung mit dem Endoskop. Therapiestandard bei
lokal fortgeschrittenen Barret-Karzinomen ist die Operation
kombiniert mit einer Chemotherapie. Für bereits metastasierte
Speiseröhrenkarzinome gibt es neue Therapieansätze auf molekularer
Ebene. Beim „molekularen targeting“ werden Antikörper oder kleine
Moleküle eingesetzt, die durch eine Änderung der Signalübergabe
direkt in der Tumorzelle das Wachstum hemmen.
Angelika Behrens und ihre Koautoren berichten außerdem über
eigene therapeutische Erfahrungen mit über 1 000 Erkrankten.
Referenz
Barrett-Karzinom der Speiseröhre: Prognoseverbesserung durch
Innovationen in Diagnostik und Therapie Barrett’s Adenocarcinoma of
the Esophagus—Better Outcomes Through New Methods of Diagnosis and
Treatment Behrens, Angelika; Pech, Oliver; Graupe, Florian; May,
Andrea; Lorenz, Dietmar; Ell, Christian: Dtsch Arztebl Int
2011; 108[18]: 313–9.