© The Birchley Hall Press
2008
Terms of use

 

75% of blindness worldwide is avoidable. Help prevent blindness and restore sight with a donation to www.orbis.org.uk.
Give medical aid to those affected by war, natural disasters and poverty through Medicin Sans Frontiers:  www.msf.org/

 

   

Intelligent Medical Implants meldet Durchbruch bei künstlichem Sehen:

20 April 2006

BONN, Deutschland. IIP-Technologies GmbH gab Früheren diesen Monat im Namen ihrer Muttergesellschaft Intelligent Medical Implants AG ("IMI") bekannt, dass eine begrenzte klinische Studie in Bezug auf ihre laufende Versuchsreihe Early Human Trial ergab, dass das patentierte Learning Retinal Implant(TM) (Lernfähiges Retina Implantat) der ersten Produktgeneration von IMI Patienten sowohl das Sehen von Licht --als auch von einfachen Mustern-- mittels drahtloser Übertragung von Daten und Energie ermöglicht. Es ist neu in der Entwicklungsgeschichte künstlichen Sehens, dass die vollständig drahtlose Übertragung von Daten und Energie in ein Implantat in das Auge von seit langer Zeit blinden Personen das Erkennen von Mustern ergab.

Das Learning Retinal Implant wurde für bislang 13 Wochen (die erste Imlantation wurde Ende November 2005 durchgeführt) in vier Patienten erfolgreich implantiert. Die anschließende klinische Studie des IMI-Implantats mit diesen Patienten begann Anfang Januar 2006 an der Medizinischen Hochschule der Universität Hamburg (Deutschland) unter der Leitung von Prüfarzt Prof. Gisbert Richard, Professor für Ophthalmologie. Jedes Implantat wurde "äußerst gut angenommen" und die Fixierung des Implantats war "stabil, ohne Entzündungen hervorzurufen", so Prof. Richard.

"Keine dieser blinden Personen konnte etwas sehen, doch mit der drahtlosen Stimulation der Retina mittels dem Learning Retinal Implant konnten sie etwas 'sehen'", sagte Hans-Juergen Tiedtke, Geschäftsführender Vorsitzender von IIP-Technologies, einer Tochtergesellschaft von IMI. "Eine 65-jährige Patientin aus Marienberg, Deutschland, hatte beispielsweise seit über einem halben Jahrhundert nichts gesehen. Seit frühester Kindheit litt sie an RP, was bedeutet, dass sie seit über 60 Jahren nicht normal sehen konnte. Dennoch beschrieb sie bei ihrem ersten Mustererkennungstest Objekte, zum Beispiel Halbkreise. Ohne Zweifel ist dies ein äußerst positives Ergebnis wenn man bedenkt, dass sie fast ihr ganzes Leben lang kein Sehvermögen hatte und durch die elektrische Stimulierung dennoch sofort visuelle Wahrnehmungen empfangen konnte.

"Während weitere klinische Studien erforderlich und geplant sind, sind wir wirklich sehr erfreut über diese ersten Ergebnisse. Wir erwarten, dass in nicht allzu ferner Zukunft unser Learning Retinal Implant System, zusammen mit der Rehabilition, den Patienten das Wahrnehmen von Objekten durch das Erkennen deren Größe und Lage wie auch deren Bewegungen und Gestalt ermöglichen wird. Mit anderen Worten, es wird erwartet, dass eine blinde Person, die unser Learning Retinal Implant System nutzt, in der Lage sein wird, sich in einer unbekannten Umgebung unabhängig zu bewegen, was ihm oder ihr ermöglicht, ein selbständiges Leben zu führen. Tatsächlich ist die Entwicklung einer drahtlosen visuellen Prothese, die mit guten Ergebnissen dauerhaft implantiert werden könnte, der "Heilige Gral" des künstlichen Sehens", merkte Tiedtke weiter an.

IMI legte den Schwerpunkt bei den klinischen Indikationen auf blinde Personen mit Retinitis pigmentosa ("RP"), eine der zwei am meisten verbreiteten Ursachen für den Sehverlust bei Personen über 50 Jahren durch erblich bedingte degenerative Erkrankungen der Retina. RP gilt als irreversibel, und bislang gibt es keine Behandlung oder Heilung. Weltweit sind mehrere Millionen Menschen betroffen.

Über das Learning Retinal Implant System

Das Learning Retinal Implant System von IMI ersetzt die signal-verarbeitenden Funktionen einer gesunden Retina und leitet den Input an die Nervenzellen der Retina (die Ganglionzellen), welche wiederum Input an den Sehnerv und das Gehirn liefern. Das System umfasst drei Hauptkomponenten: (1) ein Implantat, "Der Retina-Stimulator", das operativ in das Auge eines Patienten eingesetzt wird, der (2) eine Brille mit einer integrierten Minikamera und Übertragungskomponenten zur drahtlosen Signal- und Energie-Übertragung ("Das visuelle Interface") trägt. Durch ein Kabel ist die Brille mit einem (3) "Taschenprozessor" verbunden, der an der Taille des Patienten getragen wird. Dieses Gerät ersetzt die Funktion der Informationsverarbeitung der ehemals gesunden Retina.

Die Verwendung eines digitalen Hochgeschwindigkeits-Signalprozessors ermöglicht die Übertragung von "intelligenter Information" an das Implantat (und die Nervenzellen), indem modifizierbare Software angewendet wird, die so eingestellt wird, dass sie dem Informationsprozess, der normalerweise von der gesunden Retina durchgeführt wird, ähnlich ist. Der gesamte Prozess ermöglicht den Patienten, während der Lernphase ihre visuellen Wahrnehmungen zu optimieren. Tatsächlich ist die Rückmeldung der Patienten über ihre Wahrnehmungen als Input zur Einstellung des Taschenprozessors ein einzigartiges, patentgeschütztes Merkmal des Systems und stellt die "lernfähige" Leistung des Learning Retinal Implant System(TM) dar.

Über Retinitis pigmentosa

Weltweit leiden über eine Million Personen an der Erbkrankheit Retinitis pigmentosa (RP), bei der sich die lichtempfindlichen Zellen der Retina langsam zurückbilden und absterben. Bei etwa einem Drittel der betroffenen Personen führt diese Krankheit im Laufe einiger Jahre zur vollständigen Erblindung. Wissenschaftliche Studien haben jedoch gezeigt, dass bestimmte angrenzende Nervenzellen sogar bei erblindeten Personen intakt bleiben. Die meisten Personen mit RP entwickeln erste Symptome im Alter von 10 bis 30 Jahren. Das am meisten verbreitete erste Symptom ist das schlechte Sehen bei schwachem Licht zum Beispiel bei Nebel oder in einem schwach beleuchteten Raum. Ein zweites Symptom ist die Einschränkung des Gesichtsfelds, wobei die Sicht von den Seiten aus oder von oben und unten aus verloren wird.

Dies wird of als Tunnelblick bezeichnet. Jeder Zustand bei RP ist fortschreitend. Es gibt zurzeit keine Behandlung, um RP zu heilen oder um den Verlauf aufzuhalten.

 

 

To top